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CD NEWS

‚Never Quite Right‘ – ANTIBODYs hoch technoide Selbstreflektion macht Spaß!

today20. Mai 2024 103

Hintergrund
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Was haben Hardstyle, Techno und Stroboskopdisko gemeinsam?
Genau, sie lassen dem gemeinen Gothic die bleichen Gesichtszüge entgleisen und einen Schauer des Ekels ob dieses Hedonismus über den Rücken laufen.
Und was haben DARKTUNES, RADIO SCHWARZE WELLE und RESISTANZ gemeinsam?
Rischtisch – sie glauben an das Potential des hier zu besprechenden Künstlers und seiner Werke.
ANTIBODY tritt an, um mit ‚Never Quite Right‚ die düstere Industrial- Disko ordentlich aufzuräumen.
Wir haben das Album bereits sehr intensiv begutachten können und werden versuchen, es euch hier näher zu bringen.

ANTIBODY

Hinter ANTIBODY steckt der junge JAN LAUSTROER, ein echtes Kind des Ruhrpottes.
Musikalisch tatsächlich eher der härteren Punk- & Metalszene zuzuordnen, macht er selbst elektronische Musik, die per Definition zur Schwarzen Szene gehört.

Das sein Künstlername auf einem Song von AESTHETIC PERFECTION basiert, ist längst kein Geheimnis mehr und erklärt auch ein bisschen seine musikalische Ausrichtung.
Und das seine ersten musikalischen Erfolge als Hälfte des mit MARKO HEIN von FRAME OF MIND betriebenen Duos GEN-ZX stattfanden, macht seine Entwicklung noch etwas deutlicher.

 

 

Wir durften, wie ihr hier nachlesen könnt, einem interessanten Auftritt im Rahmen eines eher synthpoppigen Events beiwohnen und demnach auch die Reaktionen des Publikums beobachten.
Insgesamt waren die Reaktionen dort nicht so ablehnend, wie im Vorfeld befürchtet, aber dennoch bezeichnend.
Das britische RESISTANZ Festival, welches generell durch oft wilde Line Ups auffällt, kann da von ganz anderen Reaktionen bezüglich ANTIBODY berichten. Dort, wie auch bei anderen internationalen Events, wird diese Musik tatsächlich sehr gefeiert, während man hierzulande oft darüber sinniert, ob das nicht Cyber Goth und damit so lächerlich wie unnötig ist. (Keine Meinung des Autors, sondern of gehörte Wertung innerhalb der dunklen Community; Anm. der Redaktion)

Wir blicken ja generell gern über Tellerränder und begrüßen die Entwicklung neuer Felder.
Daher hatten wir letzten Monat bereits ein exklusives DJ- Set von ANTIBODY im Rahmen unserer „(Un)Happy Weekend“ Reihe im Programm, in dem er viele seiner Lieblingsstücke verarbeitete.

The Album

Nun also ein neues Album namens ‚Never Quite Right‚, welches bei DarkTunes erscheinen wird und auf DarkMerch bereits schon seit längerem als Collectors- Box vorbestellbar ist.
Es enthält 9 neue Tracks und 4 Remixes. Neu ist als Begriff allerdings etwas weiter gefasst, da Singles von 2022 und 2023 darin inkludiert sind.

 

 

Für uns Schreiberlinge von Magazinen hat diese Musik allerdings tatsächlich ein paar Nachteile:
Wir können dazu in der Regel gar nicht so viel im Detail schreiben, da euch instrumentale Detail meist wenig interessieren und Texte, sowie große Melodien hier nicht wirklich stattfinden.
Das ist den Grundprinzipien dieser Musik geschuldet, die üblicherweise als Funktionsmusik, oder auch Tool bezeichnet werden kann.
Sie soll schon Geschichten erzählen, allerdings auf eine sehr diffizile Art und Weise (Detroit Techno gilt als Inbegriff des Storytelling per Beats und Bytes) und hat ansonsten die Funktion, Spaß durch Mobilitätsförderung zu verbreiten. Kurz: Ihr sollt den Arsch per Tanzen in Schwung bringen!
Dafür braucht es nun einmal keine höchst verwinkelten Arrangements, theatralischer Melodiebögen und tiefgründiger Lyrics. Das erklärt auch, warum wir hier so wahnsinnig viele Buchstaben für das Drumherum verbrauchen, Zwinkersmiley.

Never Quite Right

Der Albumtitel ‚Never Quite Right‚ beschreibt das Dilemma von ANTIBODY ganz treffend.
Für die Techno- Szene ist das alles viel zu aggressiv und düster, während die Düsterszene das pauschal als Techno ablehnt. Wir könnten beinahe ein Politikum daraus machen, wo wir doch hier gerade erst ein Synthpop – Album besprochen und die Erkenntnis gewonnen haben, dass auch dieses Genre bereitwillig ins Szeneportfolio aufgenommen wurde, nur um dort dann doch abgelehnt zu werden.
Aber keine Sorge, solch globale Dinge wollen wir hier gar nicht zerlegen. Ein ironischer Seitenhieb sei uns da aber zugestanden, okay? Ebenso wie Respekt Künstlern wie JAN gegenüber zeigen, wo sie ganz offensichtlich fernab von kommerziellen Hintergedanken gegen jede Menge Widerstände ihr Ding durchziehen.

So bietet ‚Never Quite Right‚ eine breite Auswahl Tracks mit mal eher Electro- lastiger, mal eher EBM- lastiger, meist jedoch stark Industrial geprägter Ausrichtung.
Die Basis selbst ist auch schon recht weit gefasst und bietet von langsamem Techno über Hardstyle- und sogar Hardcore- Zitate eine Menge Abwechslung.
Unterstützt wird ANTIBODY dabei durch Künstler wie MATT HART und SERAPHIM SYSTEM, die Remixes stammen von E.S.A., C-LEKKTOR, MISERIA ULTIMA und NEUROKLAST.

Fazit

Nein, keine Musik für einen Massenmarkt – Vorwürfe von Mainstream und Kommerz sind also eher lächerlich.
Wir bekommen hier eine Musik, die Spaß verbreitet. Zumindest eben unter jenen, die harte Beats und unbändige Energie in dunklen Schuppen bei riesiger Lautstärke präferieren. Wer auf puren Gothic gepolt ist, dem dürften hier die schwarzen Fußnägel hochrollen.
Wer jedoch offen für teils noisigen Lärm und Techno ist, wird hier seine helle Freude haben.
Stillstehen ist bei ‚Never Quite Right‚ jedenfalls keine Option!

Daten/ Fakten

Act:                                     ANTIBODY
Release:                             Never Quite Right
Release Date:                   24.05.2024
Label:                                 DarkTunes Music Group
Medien:                             digitaler Download. CD/ CD + Shirt als Collectors Bundle, Stream
Quellen:                             Bandcamp, DarkMerch, überall im Medienhandel, Spotify & Co

Tracklist
  1. Beautiful Sadness
  2. I Don’t Understand
  3. But Can You? (feat. MATT HART)
  4. F.Society
  5. Throw The Switch
  6. Never Quite Right
  7. Grau In Grau
  8. Resonance Amplifier (feat. SERAPHIM SYSTEM)
  9. Drunk
  10. Throw The Switch (ESA Remix)
  11. F.Society (C-LEKKTOR Remix)
  12. Beautiful Sadness (MISERIA ULTIMA Remix)
  13. But Can You? (NEUROKLAST Remix)

Bleibt in Kontakt mit ANTIBODY bei Facebook und Instagram. Medial versorgt werdet ihr idealerweise auf Bandcamp und auf den von DarkTunes bespielten Plattformen.

Unseren Stream und viele weitere redaktionelle Inhalte bekommt ihr auf unserer Website. Natürlich findet ihr interessante Artikel und mehr auch auf unserer Facebook Präsenz.

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Geschrieben von: Dany Wedel

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