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KONZERT REVIEWS

Kulttempel Oberhausen – WIR TÖTEN DIE STILLE!

today19. April 2023 67 2

Hintergrund
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KULTTEMPELCENTHRONINTENT:OUTTAKE 

Da waren wir also: Zurück im “Wohnzimmer”, am Samstag, den 15. April 2023. Doch, nachdem wir mit einigen Mitwirkenden der RSW-Redaktion am Ostersonntag einen wundervollen Konzertabend FÜR DIE BESTEN GÄSTE DER WELT“AUSVERKAUFT” außerordentlich und vor allem außerdienstlich! zelebrieren durften, diesmal in ganz offizieller Mission. 

 Zuerst mal flott an die Theke, ein Gläschen Sekt organisieren und nach einem kleinen Schwätzchen mit den üblichen Verdächtigen ging es dann auch los. Bühne frei für INTENT:OUTTAKE.   

 

INTENT:OUTTAKE 

 

Mal ehrlich: Wem geht denn nicht direkt das Herz auf, wenn er mit den Worten “Ihr kotzt mich an” begrüßt wird?  

Tja, Sänger Bastian Polak ist halt ein richtiger Charmeur, der es versteht, ohne Umschweife auf den Punkt zu kommen und seine Lieder tief in die Wunden der Gesellschaft zu drücken. “Tabula Rasa” eben. Begleitet wird er hierbei üblicherweise von Kollege Andreas Engleitner, der jedoch aus gesundheitlichen Gründen den Ausflug Richtung in den Ruhrpott absagen musste und glücklicherweise in Marc Schleser von THE SAINT PAUL einen würdigen Ersatz an den Tasten finden konnte. 

An dieser Stelle wünscht das RSW-Team: Gute Besserung, Andreas! 

 

 

Eloquenteste Selbst,- und Regierungskritik wirkt natürlich am besten, wenn sie vom Ohr direkt in die Füße geht, und so sollte es auch an diesem Abend sein. Sowohl die neue Scheibe, als auch einige ältere Tracks, hatte die Formation mit im Gepäck. So folgte der Disziplinargesellschaft des relativ ruhig angesiedelten “Panopticon” direkt die “Eclipse”, von der gleichnamigen 2017er EP, und ließ das Publikum im Takt der Electronic-Beats von Beginn an ordentlich wabern. 

Mit “We are stars” holte uns das Duo wieder zurück ins Hier und Jetzt, sprich zum aktuellen Album ‘Der Stille Tod’. Es folgte “No Regrets” und ja, es war schon ein wenig erschreckend, dass sich auf die Frage “Wer kennt unser neustes Video?” nur wenige Hände in die Lüfte erhoben. Doch wollen wir an dieser Stelle nicht nachragend sein, denn der Bildungsauftrag wurde konsequent verfolgt und die bewegten Bilder kurzerhand auf die Leinwand geworfen. Für euch haben wir natürlich auch einen Visualizer eingebettet.

 

 

“Ich habe Angst vor der Zukunft.”  

Ein Satz, der zunächst nicht gerade zum Feiern animiert, sondern wohl eher zum Nachdenken. Und genau so kennt man INTENT:OUTTAKE. Geld – Gesellschaft – Macht – Hass – Gier… Songinhalte, die Bastian und Andreas in stampfend melancholische Klangteppiche wickeln und ein flauschig kratziges Gefühl verursachen. An denkwürdigen Ansprachen mangelte es an diesem Abend keinesfalls. 

Wir töten die Stille

Frei nach dem Bandmotto WIR TÖTEN DIE STILLE, gab es nun zwar “Der letzte Tanz” auf die Ohren, doch keinesfalls den letzten Track des Abends. Ganz im Gegenteil, eher hatte man das Gefühl, dass es nun erst richtig losging. 

“Auf Ewigkeit” kurbelte nun die Partystimmung an und es stellte sich heraus, dass die Audience hier mit außerordentlicher Textsicherheit und Taktgefühl glänzte, wofür sie mit einem erfrischenden Schluck Wasser im Gesicht belohnt wurde. Und auch eine kleine Peinlichkeit sorgte für Erheiterung. Doch mit einer wohl dosierten Portion Humor wurde der Hosenstall flott wieder verschlossen und es ging großen Schrittes in das Finale. Herrlich diese Wortspiele…  

 

 

Klar, dass wir noch Zeit fanden, “Moloch” zu preisen und ein angemessenes Opfer darzubieten, bevor der absolute “Neustart” von den angereisten Fans nahezu frenetisch gefeiert und gesungen wurde.  

Nein, nein. Ruhig bleiben. Natürlich verbrannten wir keine Kinder im Kulttempel… aber ehrenwert, eure Phantasie und euer Wissen um das 1. Jahrtausend vor Christus… Es gab lediglich das ein oder andere rituelle und mystische Tänzchen auf und vor der Bühne. 

Noch einmal richtig Schub in den Nacken gab es von den beiden Dunkel-Elektronikern, bevor es in die Umbau-Trink-Raucher-Pinkel-Pause ging. Denn schließlich fehlte da ja noch DER EINE Song vom neuen Album, über den wir >>Hier<< bereits im November 2022 berichteten. Die Rede ist vom Track “TIC TOC TOD”, der das rundum gelungene Konzert von INTENT:OUTTAKE abschloss. Und nun auf die Ohren damit und ab dafür.

 

 

Wie lang die Pause ging, vermag die Autorin nicht zu benennen. Jedenfalls zu kurz für sie, um alles zu Erledigende entspannt unter einen Hut bringen zu können. Doch diese gefühlt rasante Pause sollte auch schon der Vorbote für den nächsten Act bedeuten… 

CENTHRON 

 

 

Wer CENTHRON kennt, der weiß, es gibt unfassbar fett auf die Ohren. Im Gegensatz zum Voract wurde hier auch nicht lang mit dem Publikum geschnackt. Hier galt es, die nackte Tanzwut aus den Anwesenden herauszukitzeln. Wer hier die Quanten nicht flott genug zum Aggrotech bewegen konnte, behalf sich einfach mit Hochgeschwindigkeits-Kopfnicken oder aber war völlig fehl am Platz.  

Im Prinzip ist die Performance, oder auch das Fegefeuer, das über uns kam, recht schnell zusammengefasst. CENTHRON töteten die Stille und gaben auf der Bühne 90 Minuten lang Vollgas. Hin, her, vorne, hinten, oben, unten, überall und nirgends… Der absolute Wahnsinn. Die irre, garstig-derbe und laute Show startete mit der “Einheit C”, vom 2018er Album ‘Roter Stern’, und sollte von nun an den Tempel zum Beben und die Füße zum Brennen bringen. 

 

 

Um nicht lange in Erinnerungen zu schwelgen, folgte auch gleich “Fylgia”, der Titeltrack vom gleichnamigen und aktuellen Album. Kennt ihr nicht? Kein Problem- hier das Video dazu. 

 

 

Zeit zum Ausruhen gab es einfach keine. Ohne Unterlass schritt die düstere Zerstörung voran und es erforderte einige Konzentration, den Blick durch die Menge schweifen zu lassen und schmunzelnd festzustellen, dass nun auch der schüchternste “Vampir”, nennen wir ihn einfach mal Rüdiger, seine inneren Dämonen entfesselte, während er bei “Dominator” das Fäustchen schüttelte und voller Inbrunst seinem Meister huldigte. Doch mal ganz im Ernst. Das war schon ein Aggro-Industrial Feuerwerk, das da oben abgebrannt wurde und mit Dystopia, dem Titeltrack vom vorletzten Album, sein Finale fand. 

 

 

Insgesamt gab es eine Führung durch die 20-jährige Bandgeschichte von CENTHRON und 21 Tracks diverser Alben, die sich nahtlos aneinanderreihten. Auf jeden einzelnen Song einzugehen, würde hier absolut den Rahmen sprengen. Daher gibt es jetzt noch die Setlist. Diese ohne Gewähr, jedoch nach bestem Wissen und Gewissen. 

 

 

Setlist CENTHRON 

 

  1. Einheit C
  2. Fylgia
  3. Bizarr&Sexy
  4. Bitch of Dreams
  5. Fuck off and die
  6. Ajna Chakra
  7. Dreckstück
  8. Dominator
  9. Blizkrieg
  10. Herrin
  11. Slutbutt
  12. Zombie nazi babe
  13. Gasman
  14. Asgard
  15. Deutsches Land
  16. Pornoqueen
  17. Allvater
  18. Cunt
  19. 666
  20. Eisenfresse
  21. Dystopia

 

Danke an INTENT: OUTTAKE, CENTHRON und Peter Jurjahn für den schnittigen Konzertabend. 

Danke an Schwarzpixel für die wundervollen Bilder. 

 

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Geschrieben von: Prinzessin Prisma

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