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Ein neues Festival erblickt das Licht der Welt und wir durften bei der Geburt zugegen sein.
So oder ähnlich kann man den Einstieg in einen Konzertbericht durchaus beginnen, oder?
Inhaltlich ist das Vorgenannte jedenfalls komplett richtig, denn hier geht es um das erste SynthSation Festival in der Location ALTE SCHLOSSEREI in Wuppertal. Als Geburtshelfer fungierten SOLARIS D, A SPELL INSIDE und die echten Rebellen von NOYCE™.
Die Autorin dieses Beitrages ließ es sich jedenfalls nicht nehmen, in den Kreißsaal der ALTE SCHLOSSEREI nach Wuppertal- Barmen zu reisen, um direkt und livehaftig diesem Ereignis beizuwohnen.
Die ALTE SCHLOSSEREI ist ein kleines, aber feines Lokälchen für Musik- und andere Veranstaltungen, somit ideal auch für ein zartes neues Pflänzchen wie dem SynthSation Festival.
Eingeladen hatten Carsten Grünewald und Irmi Wrede aka SOLARIS D.
Irmi und Carsten, der zudem auch als DJ DALECOOPER unterwegs ist, sind Fans und Freunde von A SPELL INSIDE und NOYCE™ und wollten gleich mehrere Klappen mit einer Fliege schlagen: Der Stadt ein neues Leuchtturm- Event schenken, sowie sich selbst mit guter Musik verwöhnen.
Das hat ja nun schon mal ganz gut geklappt, womit einer Fortführung nichts entgegensteht – außer eventueller wirtschaftlicher Hürden. Die Zeiten werden härter, zumal unsere Region durchaus gesättigt ist von Szene Clubs, Konzerten und oft parallelen Events, was wir ja bereits bei einem ähnlichen Event im Oberhausener DRUCKLUFT feststellen mussten – lest hier alles dazu.
Umso schöner ist es natürlich, wenn es immer noch Macher gibt, die diese Risiken auf sich nehmen und Künstler, die das ohne große Gewinne mitmachen.
Die Gäste, die sich einfanden, waren von der Location begeistert und kamen explizit für die geplanten Acts. Dies ist Vor- und Nachteil zugleich, da für ein dauerhaft erfolgreiches Event natürlich auch ein Publikum, welches für das Event als Ganzes erscheint, benötigt wird, insbesondere bei SubGenres einer Subkultur.
Die ALTE SCHLOSSEREI ist, das kommt für euch jetzt sicher überraschend, ein altes denkmalgeschütztes Industriegebäude, welches früher eine Schlosserei beheimatete. Gelegen im nur mäßig beachteten Stadtteil Unterbarmen, wird dieses Objekt von einem Verein erhalten und als Eventlocation betrieben. Ziel des Vereins ist es, dieses Quartier kulturell zu bereichern.
Mehr darüber erfahren könnt ihr hier.
Aufgrund der Lage gibt es allerdings auch starke Auflagen, die den Betrieb erschweren. So ist beispielsweise an der Endzeit nicht zu rütteln, weshalb vorher nicht viel Luft für Zugaben und ähnliches bleibt.
Das sorgte dann dafür, dass SOLARIS D ganz pünktlich die Bühne mit Leben füllten. Es ward dunkel im Saale und ein Intro ertönte.
Da, ein Licht…
Und noch eins…
Noch mehr und sie bewegen sich auch noch…!
Das war dann der Auftakt einer musikalischen Reise mit 10 Stationen, die das bisherige Schaffen des Duos, welches seine Begeisterung für die poppigen 80’s kaum verbergen kann, sehr gut beleuchtete.
Das Publikum genoss die Darbietung sichtlich und wurde mit reichlich unbekannteren Songs belohnt.
Richtig gut aufgenommen wurden auch das DEPECHE MODE Cover und der Song Friends.
Aufgrund des engen Zeitplans gab es nur eine Zugabe, die es aber dafür auch in sich hatte.
Die Zeit verging wie im Fluge, wie das immer so ist, wenn man denn Spaß hat. Aber schlapp machen ist nicht, da die Umbaupausen nicht lang genug für eine anständige Regenration waren. Wir können euch nur sagen, dass SOLARIS D immer einen Besuch wert sind und die SynthSation mehr als würdig eröffnet haben.
A SPELL INSIDE sind in der Szene schon Veteranen und dementsprechend bekannt, schließlich gibt es sie bereits seit 36 Jahren.
Ihr Pop ist zuweilen energetisch treibend, mal verträumt poppig oder bewusst kantig, dazu immer eine Prise Wave und einprägsame Vocals. Auch macht die Band vor muttersprachlichen Song keinen Halt.
Aktuell sind die Jungs etwas rar auf den Bühnen der Republik, da sie an ihrem kommenden Album arbeiten, von dem es mit ‚Celebrate The Past‚ bereits seit einem Jahr einen chicken Appetizer gibt.
Somit können wir dankbar sein, dass sie dem SynthSation ihre Aufwartung machten. Die Band steckte voller Energie und Spielfreude, was auch das Publikum nicht kalt ließ.
Während eines Songes streikte die Technik und wollte nicht mehr mitspielen, was Michael Roeder mit einem gelungenen Acapella beantwortete.
Versprochen wurde uns eine weitere Vorab- Single im Juni, sowie ein Album im Herbst diesen Jahres.
Seit über 28 Jahren steht der Name NOYCE™ für ein geschlossenen Gesamtkunstwerk. Bei der Band, die aus der 1989 gegründeten Band SILENCE GIFT hervorging, geht es nie nur um Musik oder Texte, sondern auch das ganze Erscheinungsbild, Cover, Tickets für eigene rebellische Festivals, die irgendwann von Piraten gekapert wurden – alles folgt einem Konzept und bietet einen eigenständigen Stil.
Wichtig sind der Band gesellschaftliche Themen, soziale Beobachtungen und auch die Verarbeitung von tagesaktuellen Ereignissen und Politik. So findet sich im Portfolio auch ein sehr berührender Song über ein von den eigenen Eltern zu Tode gequältes Kind. So richtig Leichtes und Oberflächliches ist eher nicht Sache der Band. All jene, die bei solch einer Beschreibung an ein paar Trauerweiden denken, die einfach ihren Schmerz in die Welt weinen, werden bei Gelegenheiten wie dem SynthSation vom Gegenteil überzeugt. Denn musikalisch ist man sehr wohl modern und vor allem tanzbar unterwegs. Auf der Bühne steht die Band mit Verstärkung in Form der Violinistin Jessica Goetz, die den klassischen elektronischen Strings Leben einhaucht. By the way: Es war übrigens das erste Mal in der Geschichte der Düsseldorfer, das sie auf einer Bühne in Wuppertal standen.
Umso mehr ging Florian in der Musik auf. Die ganze Band war in bester Spiellaune und der Sänger tanzte und sang und durchlebte mit dem Publikum jede noch so kleine Metaebene der Songs.
Aus Zeitgründen musste das schließende Drittel auf eine Zugabe leider verzichten, aber das tat der Stimmung im Gesamten keinen Abbruch.
Zumal die Ankündigung eines großen Jubiläums im nächsten Jahr eine Entschädigung der Superlative sein dürfte.
Planerisch gibt es ein paar Hürden zu umschiffen, damit man bis 22 Uhr alles fein durchbekommt und muss dabei leider auf eine zünftige After Show- Party verzichten. Von der Örtlichkeit und der Musikauswahl her hat die Veranstaltung ganz sicher Zukunft, sofern sich die Zuspitzung des Marktes auf wenige Mega- Events und vielen Verlierern unter den Kleinkonzerten nicht verschärft.
Jetzt liegt es an euch, ob wir das Kind namens SynthSation wachsen und gedeihen sehen werden.
Folgt der Veranstaltungsreihe hier auf Facebook, sowie bei SOLARIS D.
Mehr Fotos von der Veranstaltung findet ihr bei der Fotografin Simone Horn Photography & Design, bei der wir uns hiermit herzlich für die zur Verfügung gestellten Aufnahmen bedanken wollen.
Weitere redaktionelle Inhalte, Konzertberichte, Events, Reviews und natürlich unseren Stream findet ihr auf unserer Homepage. Auf Facebook und Instagram versorgen wir euch mit aktuellen Beiträgen und Infos zu unseren täglichen Sendungen.
Ganz sicher findet ihr bei uns auch eine Nutzungsanleitung a la „How To Ride The Wave“.
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Geschrieben von: Yvonne Uhlmann
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