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CD NEWS

‚Presence‘ von SPECTRES ist eine tolle Symbiose aus Aktualität und Vergangenheit

today8. März 2024 41

Hintergrund
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Vancouver in British Columbia/ Kanada scheint ein besonderes Fleckchen zu sein.
Von dort stammen Acts wie SKINNY PUPPY, FRONT LINE ASSEMBLY (inklusive deren Derivate wie DELERIUM, CYBERAKTIF etc; Anm. der Redaktion), ACTORS & LEATHERS, NOISE UNIT, ART OF DYING, CONJURE ONE und etliche mehr. Auf Wikipedia gibt es eine sehr interessante, wenngleich nicht ganz aktuelle Liste, die den geneigten Leser schier umhauen wird.
Mit in diese Liste gehört auch die Band, mit der wir uns heute beschäftigen wollen: SPECTRES.
Deren aktuelles Album heißt ‚Presence‚ und wird am 15. März auf die Welt losgelassen.
Reicht euch das als Info? Okay, danke, Tschüß…
Ansonsten folgt dem Autor für weitere interessante Rezepte und Life Hacks… ähm…. Infos natürlich.

SPECTRES

Die SPECTRES gibt es offiziell seit 2004, sie haben also dieses Jahr einen runden Geburtstag.
Die große Schublade, in der sie sich mit vielen anderen Acts tummeln trägt das Label Post Punk.
Das ist den Jungs um BRIAN GUSTAVSON allerdings zu schwammig. Somit bringen sie eine gehörige Portion Anarcho- Punk mit rein und brechen gern mal Richtung Goth-/ Death- Rock aus.
Langeweile steht also gar nicht auf der Menükarte.
Der Sound ist oft eher etwas härter, als in diesem Segment üblich, bleibt aber für Anhänger dieses Genres gut konsumierbar. Sie sind dabei so etwas wie die wütende Variante von THE FOREIGN RESORT. Also immer etwas weniger Post, mehr Punk, dabei aber auch irgendwie düster, roh und verloren.

Und, ist euch diese Band schon mal irgendwo begegnet? Nein? Warum denn nicht?!
Mit den meisten in der Einleitung genannten Bands teilen sie nämlich eine Gemeinsamkeit: sie sind auf dem örtlichen Label ARTOFFACT Records beheimatet. Und damit gibt es für euch jede Menge Möglichkeiten, darüber zu stolpern.
Sie haben bisher vier Alben und eine Compilation auf dem Lieferschein stehen. Hier könnt ihr alle bisherigen Releases finden.

 

Das alte Promo Foto der SPECTRES ist in schwarz-weiß gehalten und zeigt die Band in Punk- Manier vor trostloser Industrie- Kulisse
(c) SPECTRES/ ARTOFFACT Records

 

Presence – erste Halbzeit

Nun also haben wir das fünfte offizielle Studioalbum namens ‚Presence‚ auf dem Tisch liegen.
Der hier Schreibende erfreut sich sofort mit den ersten Tönen am konzeptionellen Aufbau: es ist keine Songsammlung, sondern ein echtes Album mit einem echten Intro, dem Namen gebenden  „Presence“.

Und schon mit dem ersten richtigen Song erleben wir eine echte Überraschung: „The Old Regime“ ist ein wirklich smoother Post Punk Track mit einem heftigen Vintage New Wave- Touch. Werden die wilden Jungs etwa gesetzter? Wir werden sehen, was uns noch erwartet. Auf jeden Fall hat die Truppe ihre guten Lyrics hier in ein wunderbar fluffiges Gewand gepackt.

Tatsächlich folgt auch „AM Gold“ dieser Linie. Als Kritiker schwankt man hier zwischen Verzückung und Enttäuschung. Denn es klingt alles wirklich verdammt gut und ist für sich betrachtet ganz sicher eine Empfehlung wert. Allerdings widerspricht es damit allem, was im obigen Eingangstext steht. Wo ist die leicht krawallige Punk- Attitüde hin?

Und spätestens mit „Justice And The Cross“ wird es etwas weird, denn hier sind Zitate an THE SMITHS so dermaßen vordergründig, dass man wirklich fast Herrn MORRISSEY singen sieht, wenn man die Augen schließt. Es schüttelt den Autor gerade etwas, wenngleich durchaus positiv gemeint.

Sie ziehen es tatsächlich durch! „Real World“ dürfte das bisher ruhigste Stück sein, das wir je von SPECTRES zu hören bekamen. Doch worüber beschweren, wo es doch so wunderbar melancholisch und dunkel klingt? Wo es doch herrlich rund wirkt und im Hörer eine herrliche Wärme erzeugt?

„Waiting“ kommt beinahe balladesk daher. Wir bewegen uns in einer Komposition voller unerfüllter Sehnsüchte, voller ergreifender Melancholie, gepresst in fast schon Shoegaze- taugliche Noten, welches zum Ende hin Tempo gewinnt. Ein herrliches Stück Musik, Anspieltipp!

 

 

Presence – Zweite Halbzeit

So, weiter geht es. Push the Button und …
Huch, was ist das denn?! Ist das immer noch dasselbe Album? Plötzlich liegt eine ganz andere Energie in der Luft!

Mit „Dominion“ geben die SPECTRES wieder richtig Gas. Immer noch klingt es ganz stark nach Retro, steckt voller Zitate an große Bands vergangener Tage, bewegt sich aber wieder mehr in die die von der Band zu erwartenden Gefilde. Ein Song mit Zappelgarantie!
Übrigens: Während wir hier über dieses Album diesen Schriftsatz anfertigen, wird gerade dieser Song als letzte Pre- Release- Single auf Bandcamp und den Streamingdiensten frei gegeben.

Mit „One Day“ wird zwar wieder etwas Tempo raus genommen, der vermittelte Energielevel aber bleibt hoch. Für den Schmierfinken, der diesen Beitrag hier verzapft, ein weiterer Punkt richtung innerer Zerrissenheit. Ein klasse Song der Kategorie Post Punk und Dark Wave, mit leichtem Hang zum Cold Wave. Aber irgendwie immer noch ganz weit weg vom klassischen SPECTRES Portfolio.

Ah, Versöhnung naht! Mit „Chain Reaction“ kommt wieder mehr Rawness und Punk ins Spiel. Wir bekommen hier die geballte Gewalt des Punk, kombiniert mit der spielerischen Raffinesse des Post Punk auf die Ohren. Eine wunderbare Mischung, die man sofort live im dunklen und heißen Club ausleben will. Danke dafür und ein weiterer Anspieltipp!

„Falling Down“ ist wieder ein bunter Straus aus Genre- Zitaten. Es ist neu, es ist mitreißend und wirkt doch irgendwie vertraut. Well done, Jungs!

Zum Abschluss nimmt uns „Start Again“ auf eine musikalische Reise mit. Schwung gebendes Intro, gebremster Strophenpart, energetischer Refrain. Dazu wunderschön verträumter Part, der dem längsten Stück auf ‚Presence‚ eine ganz besondere Note gibt.
An dieser Stelle endet dieses Album. Wir nehmen aber gerade den Namen des letzten Tracks zum Anlass, von vorn zu beginnen.

Fazit

Wie bereits mehrfach erwähnt ist diese Scheibe sehr schwer einzuordnen. Sie ist ein Nackenschlag für alle, die bestimmte Erwartungen pflegen.
Presence‚ klingt nicht hundertprozentig nach dem typischen SPECTRES Sound, steckt voller Zitate an musikalischen Vorbildern und generiert damit gewissermaßen auch einen gewissen Retro- Sound.
All das bei Seite gelassen und das Werk für sich betrachtet muss man jedoch zu dem Schluss kommen, dass dieses Release ein absoluter Knaller ist.
Wir werden auf eine Reise mitgenommen, die uns in ruhigere, wie auch wildere Gewässer führt. Wir gehen quasi auf eine Wanderschaft in der eigentlich bekannten Nachbarschaft und entdecken dabei doch ganz viel Neues.
So betrachtet ist ‚Presence‚ ein Meisterwerk, ein Leuchtturm unter Genre- relevanten Veröffentlichungen.
Also lasst euch darauf ein, ihr werdet es nicht bereuen. Expect the unexpected.

Facts

Act                                      Spectres
Release                              Presence
Release Date                     15.03.2024
Label                                   Artoffact Records
Medien                               Vinyl, CD, digitaler Download, Stream
Quellen                              Bandcamp, alle großen Händler, alle großen Streamingplattformen

Bleibt der Band verbunden via Facebook, Instagram oder X. Parallel macht es Sinn, dem Label ARTOFFACT zu folgen.
Medial versorgt werdet ihr auf Bandcamp, Youtube, Apple Music, Amazon Music Unlimited und natürlich Spotify.

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Geschrieben von: Dany Wedel

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