Hamburg, du Perle des Nordens….
Als Rostocker kommen dem Autor dieser Zeilen solche Sätze ja eigentlich nur mit einem latent sarkastischen Unterton über die Lippen.
Bezüglich des Outputs an außergewöhnlichen musikalischen Acts muss ich aber dieses Label mit einem stolzen Lächeln vergeben.
Ich könnte nun allerlei Bands und Solo- Künstler aufzählen, aber allein Namen wie LORD OF THE LOST und SONO sollten als prägnante Beispiele reichen.
In dieser Liste findet sich dann aber auch eine Truppe, deren Name noch gar nicht so in aller Munde ist: FLORIAN GREY.
Genau dieses Trio hat aber gerade mit ‚Destroying Kingdoms‚ ein neues Werk auf die verkommene Menschheit losgelassen.
Also werfen doch mal ein Auge, oder besser ein Ohr auf Protagonisten und Produkt.
FLORIAN GREY
FLORIAN GREY ist nicht nur der Name einer Band, sondern auch der Name des Gründers.
Herr FLORIAN GREY hat 2006 die Dark Rock- Band EVES END mitgegründet und damit erste nationale Erfolge verzeichnet.
2011 dann entschloss sich GREY, seine eigenen Wege zu gehen und arbeitete mit diversen anderen Künstlern zusammen. Ab 2013 dann firmierte er offiziell unter seinem Namen, erst als Solo- Projekt, mittlerweile als vollwertige Band.
Releases wie ‚Ritus‘ hinterließen einen durchaus messbaren Impact in der Szene.
Musikalisch basiert alles auf Goth Rock, allerdings gefüttert mit reichlich Bombast und Symphonic Styles, dazu eine unüberhörbare Dosis Pop. Zusammenfassend nennen sie es selbst Alternative Dark Rock.
Das macht diese Mischung nicht nur spannend, sondern auch durchaus bekömmlicher. An dieser Stelle flippen Puristen naturgemäß ziemlich aus, aber man muss einen Künstler schon eine Kreativität ohne einengende Grenzen zugestehen. Das dies dann auch den Kreis der Rezipienten erhöht, bemängeln eigentlich nur Starrköpfe.
Destroying Kingdoms
Nach all den bisher geschrieben Zeilen könnten wir die Bewertung dieses Werkes direkt mit Nennung des Songs „Nothing Left To Love“ abschließen. Denn dieser Song ist beispielhaft für alles, was wir hier zu hören bekommen: den genannten Bombast, die poppige Hook im Refrain, die massive Orchestralik – kurz: ein grandioses Stück Musik.
Und wenn man weiß, das HILTON THEISSEN (AKANOID, DARK MILLENNIUM, ZOODRAKE) seine flinken Finger bei der Produktion mit im Spiel hatte, muss man eh kaum noch etwas dazu sagen.
Okay, okay – wir tun es natürlich dennoch, ihr wollt doch schließlich was zu lesen haben.
Wir möchten ausnahmsweise gar nicht jeden Song mit euch im Detail durchgehen, weil wir finden, dass wir das gar nicht müssen.
Wir möchten euch durchaus die Chance geben, selbst als Entdecker auf Reisen zu gehen. Und ‚Destroying Kingdoms‚ als Ganzes ist tatsächlich eine Journey durch die Welt von FLORIAN GREY.
Das Werk hat einen wunderbaren Spannungsbogen, kein Füllmaterial, keinen klassischen Skip- Track, es ist ein in sich rundes Werk.
Es ist geradezu massivst produziert und springt den Hörer aus den Boxen an, wie ein Leopard seine Beute in der Savanne.
Flucht? Ausgeschlossen! Ab dem ersten Ton ‚Destroying Kingdoms‘ stürmt es los und walzt alles platt, was sich ihm in den Weg stellt. Florians Vocals sind wunderschön und fügen sich perfekt in diese Wall of Sound.
Die Muster des Songwriting sind bekannt: laut und leise, Bombast und Minimalismus, Flüstern und Schreien – all das gibt sich hier die Klinke in die Hand. Das Ergebnis kann sich aber sehen – äh- hören lassen.
Somit bietet es Abwechslung, ohne den Hörer mit großen Sprüngen zu überfordern.
Der rote Faden des Bandkonzeptes verliert sich nie. Selbst ruhigere Songs wie „Our Undefined Loneliness“ und „Our Thirsty Hearts“ fügen sich da nahtlos ein.
Fazit
Wir finden, ihr solltet euch, so noch nicht geschehen, schleunigst die Zeit nehmen und euch ‚Destroying Kingdoms‚ zu Gemüte führen. Klare Empfehlung für alle Freunde des Genres und generell alle Open minded- Musikliebhaber.
Geschmeidiger und eleganter kann man düstere Rockmusik kaum servieren.
Daten & Fakten
Act Florian Grey
Release Destroying Kingdoms
Release Date 08.09.2023
Label NoCut Entertainment
Medien CD (auch als Fanbox mit reichlich Gimmicks dabei), digital (u.a. Amazon) und natürlich im Streaming über die großen Plattformen
Tracklist
- Destroying Kingdoms
- Lie to me
- The great Nowhere
- Our Undefined Loneliness
- Starless Skies
- Nothing Left to Love
- Our Thirsty Hearts
- Burning Waters
- Last of us
- Light Up The End Of the World
- A Road From The End To The Beginning
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