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So, oder so ähnlich, sollte die Schlagzeile dieses Artikels eigentlich lauten, doch mit dem einzigartigen und schlagkräftigen Wachmacher-Album und Genre-Mix aus Ska, Polka, Punk und Nu-Metal, der heute das Licht der Welt erblickt, wird es dunkel um RUSSKAJA. Warum genau?
Vermutlich, weil es einfach zu viele dumme Menschen gibt, die unseren wunderbaren Planeten besiedeln. (Anmerkung der Redaktion)
Bevor wir euch dennoch den neuen Langspieler, der gestern über Napalm Records seine Veröffentlichung fand, ans Herz legen, lest bitte hier zunächst das offizielle Statement der russischen Folklore-Band.
Hallo liebe Fans & Freunde,
die Band RUSSKAJA hat sich dazu entschlossen sich aufzulösen. Dies ist der traurigste Tag der Bandgeschichte nach 18 Jahren, aber der wütende Krieg in der Ukraine, den Russland am 24. Februar 2022 begonnen hat macht es uns unmöglich mit einem Image & Style weiterzumachen, die sich auf satirische Art und Weise der Soviet Thematik und Sprache bedienen. Diese Band heisst RUSSKAJA (übersetzt: „Russische“) und basiert auf diesen musikalischen und lyrischen Attributen, gegründet vom Sänger der Band – Georgij, der in Moskau geboren wurde und vor über 30 Jahren nach Österreich gekommen ist.
Was vor dem 24. Februar 2022 noch lustige Satire in der Musik war, ist jetzt nur noch tragisch mit einem sehr bitteren Beigeschmack und die Bandmitglieder können nicht mehr auf die Bühne gehen ohne diese Tragik in jeder Note und jedem Wort zu spüren. Jede Textzeile hat mittlerweile eine völlig andere Bedeutung bekommen und niemand in dieser Band will etwas repräsentieren, das in Zeiten wie diesen ausschließlich mit Krieg, Tod, Verbrechen und Blutvergießen assoziiert wird.
Die Zeit ist gekommen um aufzuhören. Wir haben Anti-Kriegs- und Peace-Statements abgegeben. Bei jedem Konzert war die erste gesungene Textzeile „Hey Moscow – let’s stop this fucking war!“. Wir haben uns so oft wie möglich öffentlich für Frieden & Zusammenhalt positioniert. Aber wir spüren, dass es nicht genug ist und sich nicht mehr so schnell ändern wird. Wir sehen, dass dieser Krieg nicht mehr so schnell aufhört und auch wenn er das tut ist das Soviet Image für immer beschädigt und tabuisiert.
RUSSKAJA ist auch ein Ziel im Internet geworden, jeden Tag Shitstorms und mit jedem Single Release eine Flut von Hasskommentaren. Textzeilen werden falsch interpretiert und als pro-Russisch dargestellt. Die Band wird als Russische Terroristen hingestellt obwohl wir das genaue Gegenteil davon sind und mit unserer multikulturellen Herkunft mit Mitgliedern aus Ukraine, Italien, Deutschland & Österreich maximal für Frieden, Diversität & Zusammenhalt stehen. Dazu kommt noch, dass wir uns mittlerweile auch um die Sicherheit unserer Crew und aller anderen Beteiligten sorgen und wir wollen nicht riskieren, dass etwas Schlimmes & Gewalttätiges passiert während wir auf Tour sind und Shows spielen.
Für uns war RUSSKAJA nicht nur eine Band, sondern auch unsere Existenz. Diese Entscheidung ist für uns unendlich traurig aber nach allem was seit dem 24. Februar 2022 passiert ist, sehen wir leider keine andere Möglichkeit mehr.
Wir hoffen all unsere Fans, Promoter und Partner können verstehen durch welche Hölle wir gerade gehen während wir unser eigenes Baby nach all den Jahren zu Grabe tragen. Als Abschiedsgeschenk hinterlassen wir euch unser neues Album TURBO POLKA PARTY.
Peace
RUSSKAJA
Einen letzten Aufruf zum Frieden starten RUSSKAJA also nun mit ihrer temporeichen Genre-Mischung und transportieren damit ebenfalls das Bedürfnis, sich gut gelaunt auf das Drahtseil zu begeben und die Tanzbeine zu schwingen. Denn trotz der klaren politischen Haltung, handelt es sich hier auch um ein Party-Album, das es zu feiern gilt.
Die Party startet mit „ No Borders“, zu dem die Band ein Shirt produziert hat. Die Gewinne aus den Verkäufen gehen an geflüchtete Menschen aus der Ukraine. Die Lyrik zum Track findet ihr weiter unten im Artikel.
Weiter geht’s im “Russki Style”. Der rasanten Polka eine gehörige Portion Ska untergemischt, dazu noch etwas frischen und frechen Punk und fertig ist das Ding. Auch “Shapka” büßt keinerlei Tempo ein, sondern bietet uns zusätzlich noch ein paar Volt mehr. Nu-Metal, kombiniert mit Blasinstrumenten- mal ehrlich, das schreit doch nur so nach Party.
Wer kennt sie nicht, die “Olga von der Wolga”? Micha Rhein von IN EXTREMO bremst uns in dem Partygeschehen einmal ganz kurz aus. Doch so soll es auch sein. Dem Song verleiht er die nötige Melancholie und Wehmut, die er braucht.
Schluss mit Wehmut- es geht weiter mit “Paschli”– Viel Vergnügen.
Auf “Vozdukh” lauschen wir dann der Stimme von Gastsänger Benji Webbe, Frontmann der walisischen Band SKINDRED, die ihrerseits gerne mit Reggae, Hip Hop, Punk und Alternative Metal experimentieren.
Darf es noch ein wenig Tanzmusik sein? Sehr gut, denn die liefert der Hamburger Dance Act Le Fly auf seine fröhlich bunte Art und Weise, die mit „Senales“ so richtig Lust auf einen sorgenfreien Urlaub, in exotischer Atmosphäre, macht…
Zum WHAM-Hit “Last Christmas” mag man denken, was man eben mag. Diese Version hier ist jedenfalls mit Abstand um einiges erträglicher, während sie sich in die Gehörgänge schraubt.
Ihr habt es mitbekommen. RUSSKAJA, die es übrigens 2017 in Wacken zu erleben gab, haben auf der ‘TURBO POLKA PARTY’ einiges zu bieten. Es bleibt zu hoffen, dass sich Georgij Makazaria (Sänger) und Engel Mayr (Gitarrist und Sänger) ihren Humor bewahren und ihrer Authentizität in anderer Form Ausdruck verleihen können.
Wir wünschen den Bandmitgliedern, der Crew und allen Beteiligten auf diesem Weg alles erdenklich Gute für die Zukunft.
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No Borders Bombs are falling again can u understand?
It‘s the 21st century and Nothing has changed
Digital media is blinding our eyes
Turning friends into enemies
With all those lies.
The hunt is on just like in ancient times
Open fire on our brothers who cross the line.
We‘re puppets of dictators – Again and again.
I see the more things change
The more they stay the same.
No borders, no wars
We‘re equal, all the same
No nations, no fighting
Just stop this game
No borders – we‘re all the same.
I thought we‘d finally have learnt (learnt)
That there is one life and one love (one love)
We‘re only humans after all
And it‘s a gift from high above. (high above)
Oohhh will we ever change?
Tell me will we ever ever change Will we ever ever change
Yeaaaaah
No borders, no wars
We‘re equal, all the same
No nations, no fighting
Just stop this fucking game
No borders – we‘re all the same.
01. No Borders
02. Russki-Style
03. Shapka
04. Olga von der Wolga
05. Paschli
06. New Life
07. Vozdukh
08. Senales
09. Last Christmas
10. Baila
11. Turbopolka
Geschrieben von: Prinzessin Prisma
Auflösung Hey Moscow - let's stop this fucking war Party RUSSKAJA SKA;Punk TURBO POLKA