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CORLYX – ein neuer Name auf der musikalischen Landkarte und einer, den wir uns merken sollten. Warum? Schnell und simpel erklärt, lest einfach weiter…
CORLYX sind ein Duo aus Brighton/ UK (ursprünglich aus L.A./ US), welches seit mittlerweile vier Jahren regelmäßig kreativen Output in die Welt schickt, anfänglich ausschließlich digital auf Bandcamp, seit 2020 auch haptisch erlebbar auf physischen Tonträgern. Zwischendurch mal als Trio zu sehen, ist das eigentliche Team, bestehend aus CAITLIN STOKES und BRANDON ASHLEY jetzt beim Label OUT OF LINE gelandet und hat dort gerade ‚Blood In The Disco‘ an den Start gebracht. Nach den selbst releasten Werken ‚Music 2 F 2‘ (2018, digitales Self Release), ‚In2 The Skin‘ (2019, digitales Self Release) und ‚Together Apart‘ (2020, NEGATIVE GAIN PRODUCTIONS) haben sie ihr Schiff nun in einem der größten Häfen der dunkel- elektronischen Musik fest gemacht, was auch gleich für einige symbiotische Effekte sorgt, aber dazu gleich mehr.
Auffällig ist das Duo aber nicht nur aufgrund ihres musikalischen Rebellentums, bei dem sie sich an keinerlei Genrerichtlinien halten, sondern auch durch ihr visuelles Auftreten.
Dieses Pärchen ist eine Augenweide und bedient mit einem ordentlichen Augenzwinkern jegliches Klischee von Schmuddelpunk über Emo bis zum klassischen Gothic.
Sie vertreten damit eine Generation, die sich nicht mit festgefahrenen Bildwerten zufrieden gibt, sondern aus verschiedenen bekannten Versatzstücken etwas neues erschaffen will.
Und das schaffen sie sehr gut, das könnt ihr uns glauben. Diese Band verbindet altgediente Gothics mit seichten Synthpop Lovern und dunkelbunten Tänzern.
Das Album stellt eine Zäsur dar. Zumindest für Gengrepuristen, denn denen tanzen unsere Protagonisten hier gehörig auf der Nase herum. Wir bekommen hier eine wilde Mixtur aus Glam Rock, Dark Electro, Dark Wave, Dark Pop und Post Punk, garniert mit Soundzitaten aus den gerade wieder sehr trendigen 80s.
Watt, noch so eine 80s Revival Combo?! Ganz ruhig, einfach nochmal zurück auf Anfang und in Ruhe bis zu dieser Stelle lesen. Mitnichten wird hier auf einem Trend geritten, sondern mit feiner Hand und einem äußerst scharfen Skalpell wurden hier überall feinste und reinste Filets geschnitten. Beispielhaft steht dafür auch das aktuelle Video der Band, das ihr hier sofort checken könnt:
Keine Angst vor großen Fußstapfen beweist bereits der Start in ‚Blood In The Disco‚ mit „Atrophy“, welches im klassischen Post Punk Stil mit ordentlich Gitarre und gehobenen Tempo startet, um dann betont rotzige Vocals um unsere Ohren zu hauen. Das Arrangement erinnert an Indie Classics aus den Neunzigern, dazu ein paar Achtziger Details und eine wavige Grundstimmung. Kurz: bereits hier steckt so viel drin, was eigentlich nicht zusammen gehört und trotzdem ganz wunderbar harmoniert. Wir sparen uns an dieser Stelle das Namedropping unter der Überschrift „erinnert uns an…“, weil das gar nicht funktionieren könnte.
Bereits bei „Raindrops“ bekommen wir eine erste Label interne Kollaboration zu hören. CAITLIN teilt sich hier das Mikrofon mit MARC MASSIVE von den leider beerdigten MASSIVE EGO. Und auch der musikalische Stil lässt ein bisschen MASSIVE EGO aufblitzen, ein richtiger Wavekracher.
„The Echo“ wiederum könnte direkt aus den düsteren Achtzigern entsprungen sein, nicht nur wegen der charakteristischen Synthlines und den üblichen Gitarrenarrangements. Wir sagen dem Track eine große Zukunft auf den Tanzflächen der Szenediskotheken voraus.
Vor Coolness strotzt das folgende „The Taste“, welches deutlich elektronischer und im Tempo gedrosselt daher kommt – Anspieltipp!
„Take Off Everything“ spielt wieder deutlich mehr mit Post Punk und Wave Stilistiken, ohne dabei spurtreu zu bleiben, eine wunderbare Nummer mit Hitpotential.
Die offizielle Mitte des Album wird durch Kollaboration zwei markiert. Bei „Never Love“ wirkt niemand geringeres als CHRIS HARMS von LORD OF THE LOST mit. Und dies nicht nur am Mikro, sondern auch an den Saiten, was eine sehr außergewöhnliche Goth Rock Nummer zur Folge hat, seht hier:
Bei „Incinerate“ wird es fast schon balladesque, eine angenehm ruhige Nummer, die zum entspannten Zuhören einlädt.
Kinky und hoch erotisch wird es, kaum überraschend, bei „Lace And Latex“. Die halbe Redaktion fühlte sich berufen, dazu nackt zu tanzen. Seid froh, das wir hier keine Kameras am Start haben, diese Bilder würden euch völlig verstören!
Entspannt, cool und wavig geht es weiter mit „Like A Dagger“, bevor wir uns mit „The Threshold“ langsam auf die Zielgerade begeben.
Das Finale wird mit „3.2.1.“ bestritten, einer schon schwer Achtziger lastigen Downer Nummer. Ein würdiger Rausschmeißer aus einem wirklich gelungenen und abwechslungsreichen Album.
Und jetzt das übliche Prozedere aus kurzem Abschied, „Zugabe“ Rufen und lautem Beifall.
Hat wie immer funktioniert und CORLYX liefern als Zugabe noch einmal das Duett „Raindrops (ft. MASSIVE EGO)“ als NERO ARGENTO Remix.
Nun ist aber wirklich Schluss.
Oberste Regel bei Reviews: niemals Promo Texte der Label verwenden!
Aber was sollen wir tun, die dort enthaltene Phrase Sexy, stylisch, cool fasst es nunmal perfekt zusammen.
Wir freuen uns, euch mit ‚Blood In The Disco‚ ein wunderbar kurzweiliges Stück Rebellium empfehlen zu können. Greift zu und ihr werdet den Namen CORLYX nie wieder vergessen, versprochen!
Act: CORLYX
Release: Blood In The Disco
Release Date: 25.11.2022
Label: Out Of Line
Media: digital, physisch, stream
Mehr Info zur Band bekommt ihr auf Facebook, Youtube , Spotify und bei Out of Line.
Unseren Stream und viele weitere redaktionelle Inhalte bekommt ihr auf unserer Website, aktuelle Artikel und mehr auf unserer Facebook Präsenz.
Written by: Yvonne Uhlmann
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