SUSURRATION “erfrischte” am 30. September 2022 mit dem neuen Album ‘Make Love Like War’ die schwarze Szene, denn nach ‘1000 Stäbe’ kreiert Dennis Bäsecke-Beltrametti auch auf seinem zweiten Album eine traumvolle und thematische Klang-Kulisse, in die wir eintauchen oder auch versinken dürfen.
Macht Liebe, wie Krieg- eine interessante Aufforderung, doch worum geht es hier genau?
Auf ‘Make Love Like War’ führt der Musiktheoretiker und Theatermusikkomponist uns in die Welten der Queeren Liebe und thematisiert sowohl unterschiedliche BDSM-Dynamiken, als auch diverse Konflikte um Geschlechtsidentitäten. Themen, die längst keiner “besonderen” Erwähnung mehr bedürften, sollte man vielleicht meinen. Doch gerade um die Spielarten der sexuellen Vielfalt tummeln sich gerne noch ein paar Tabus in der Gesellschaft- auch in der schwarzen Szene.
Ihr kennt SUSURRATION noch nicht? Das ändern wir. Hier noch ein paar Infos, bevor wir den Album-Opener “Crash And Go” und die aktuelle Single “Devotion to the Darkangel”genießen.
SUSURRATION- Das Projekt
Das EBM/Dark Wave Projekt von Dennis Bäsecke-Beltrametti, der als Musiktheoretiker und Theatermusikkomponist in Zürich seiner Arbeit nachgeht, ist bereits seit 2010 aktiv, fand jedoch “nach” der Pandemie eine neue Definition in Klang und Inhalt.
Krochen im Dezember 2021 noch ‘1000 Stäbe’ verspielter Melancholie in unsere Gehörgänge, dringt ‘Make Love Like War’ noch etwas tiefer in Bewusstsein und Psyche ein.
Im Juli 2022 wurde SUSURRATION von der IG-BDSM Zürich eingeladen, um über Musik, Sexualität und Aktivismus zu sprechen, Ende September erschien das Album ‘Make Love Like War’ und zieht zurecht die Aufmerksamkeit auf sich.
‘Make Love Like War’- Das Album
Der neue Langspieler strotz vor Selbstbewusstsein. Stampfende EBM verbindet sich hier mit düsterer Sinnlichkeit. Ein Meet and Greet der Klangwelten, in denen sich Electro-Sound und Cello-Spiel kunstvoll vereinen und in düsterer Atmosphäre verschmelzen.
Der Langspieler beginnt mit “Crash And Go”. Also los, worauf wartet ihr?
“Break Me Down” geht mit gnadenlosem Beat und messerscharfem Gesang nach vorne. Die Ode an Hingabe und Unterwerfung wird mit Sicherheit auf den Tanzflächen der schwarzen Szene-Clubs für Bewegung sorgen.
Die folgenden Tracks “Consensual Noise Content” und “The Devil In Me” sind euch sicherlich auch schon einmal begegnet. Möglicherweise sogar im Radio? Jedenfalls haben sie es in die offizielle Playlist der X-tra Zürich Party geschafft.
Die Halbzeit
“Gender Is A Battlefield” thematisiert den unermüdlichen Kampf um Geschlecht und Sexualität. Frei von jeglichen Normen und Maßstäben hat SUSURRATION auch hier zusätzlich eine pulsierende Tanznummer geschaffen. Hinschauen lohnt sich allerdings ebenfalls.
Vom Musikmagazin artnoir.ch wurde der Track in einer exklusiven Videopremiere präsentiert.
“Total Flower Exchange” empfängt uns im Anschluss ein wenig sanfter und introvertierter. Mit 2:28 ist das der kürzeste Song auf ‘Make Love Like War’, so könnte man befürchten, dass SUSURRATION uns also nicht viel Zeit lassen, um in das zart gebundene Blumenarrangement hineinzuschnuppern und in die Welt der Träume abzudriften.
Doch der Duft bleibt in der Nase. „Real Boys Don’t Try“ ist wahrscheinlich die sinnlichste Nummer des Albums und wirkt wie ein Moor, in dem wir langsam versinken möchten, um den hypnotischen Klängen zu folgen.
“Anonymous Fear” treibt uns dann voran und zieht uns weiter in ein enges Tal, in dem die Angst zuhause ist und bedrohlich ihre Wurzeln in den fruchtbaren Boden schlägt.
Kommen wir nun zur aktuellen Video-Single Auskopplung von SUSURRATION.
Eine verträumte Liebeserklärung an Hingabe, Vertrauen und Zärtlichkeit liefert der Schweizer uns mit “Devotion To The Darkangel”. Warm und sinnlich eingehüllt, transportieren uns nicht zuletzt die Cello-Klänge in eine musikalische Dunkelromanze.
Doch hört und schaut selbst. Apropos schauen: Das Musikvideo entstand in Zusammenarbeit mit Tänzerin Sarah Keusch.
Das Finale
Track 10 und damit auch das letzte Stück auf der Scheibe: “Heart Limit”. Leise und gefühlig lässt Herr Bäsecke-Beltrametti sein Gesamtwerk, einer gelungenen Mischung aus EBM und Dark Wave, ausklingen und rundet damit ein 40-minütiges Subkultur-Album ab, das man immer wieder von vorne hören möchte, weil es noch so viel zu entdecken gibt.
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