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KONZERT REVIEWS

RAMMSTEIN Live 19. Juni 2022 – Ein Abend der Superlativen

today26. Juni 2022 547 4 5

Hintergrund
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Wer nicht gerne von Superlativen und überragenden Kritiken liest, der sollte hier schnell weiter blättern, denn in dem folgenden Bericht wird jede erdenkliche Gelegenheit wahrgenommen, die höchstmögliche Steigerung zu nutzen.

Doch der Reihe nach.

Lange 3 Jahre haben wir warten müssen, vom Beginn der Vorverkaufes bis zum endgültigen Konzert-Termin. Schon der Erwerb eines der begehrten Tickets war mit einer größeren Kraftanstrengung verbunden, denn alle Konzerte waren in kürzester Zeit ausverkauft. Doch mit Teamwork konnten schlussendlich zwei der Tix ergattert werden.

Pandemisch 2mal verlegt, sollte es letzten Sonntag endlich soweit sein.

Gut geplant, Park & Ride genutzt, wurde bereits die Anreise zu einem Vergnügen. Gemeinsam mit vielen, bestens gelaunten und feier- freudigen Menschen in der U-Bahn, erreichten wir gegen 16.30 Uhr das Stadion Merkur-Spiel-Arena in Düsseldorf.

Sommerliche Höchsttemperaturen ließen jede Art von Getränken an den Theken in die begehrten RAMMSTEIN-Becher fließen, für das leibliche Wohl war an vielerlei Ständen ausreichend gesorgt. Die Preise natürlich, wie alles heutzutage, ebenfalls auf höchstem Niveau.

Als das zweiköpfige Team der Redaktion die Halle am Oberrang betrat, verschlug es ihm fast den Atem. Es bot sich ein nahezu unwirkliches Bild. Die riesige Arena und die unfassbar große Bühne ließen uns erst mal die gigantischen Ausmaße des Abends erahnen. Nein, hier war NICHTS in klein gedacht, geplant oder gebaut worden. Ungeheure Ausmaße, riesige Installationen und Boxenanlagen verhießen Aufregendes.

Um 19.30 Uhr begann das Duo JATEKOK als „Vorband“ auf einer kleinen Bühne in der „Feuerzone“, dem Innenraum.

Die Interpretationen der beiden französischen Pianistinnen sind softe, solide Versionen verschiedener RAMMSTEIN-Songs, wie „Mutter“, oder „Puppe“…

Virtuos vorgetragen, eignete sich das Dargebotene allerdings nicht wirklich als „Anheizer“. Die Audience befand sich während der Vorband-Performance also eher in Plauder,- als in Feierlaune.

Trotzdem steigerte sich fast greifbar die Spannung, es „knisterte“ förmlich in der aufgeheizten Atmosphäre.

Dann endlich, kurz vor 21 Uhr, ertönte, nein erschallte aus den riesigen Boxen „Händels Feuerwerksmusik“ und der Abend begann mit einem ohrenbetäubendem Kanonenschlag. Fast wie ein Hieb in die Magengegend traf der ungeheure Bass Sound auf die Eingeweide. Mit dem Lied „Armee der Tristen“, vom neuen Album ‚ZEIT‘, startete ein Konzert, nein, eine Inszenierung der Superlativen. In den folgenden zwei Stunden war Nichts, wie schon einmal irgendwo erlebt.

Der gigantische, laute Sound, die unfassbare, Inferno-artige Lichtshow, Pyro-Effekte, so großartig und beeindruckend, dass sich die Frage stellt, was jemals nochmal „Live“ besser werden könnte? Wahrscheinlich nichts.

Es reihten sich Hits an Hits, „ZickZack“, “Links234“, „Sehnsucht“, Zeig Dich“ und jeder dieser Songs übertraf den vorherigen an Show und Effekten; jeder einzelne wurde von den euphorischen Fans frenetisch gefeiert.

Immer ausgefallenere Szenerien wurden auf der Bühne inszeniert. Bei „Puppe“ brannte der riesige Puppenwagen, bei „Mein Herz brennt“ brannte wörtlich des Sängers Herz.

Besonders spektakulär: „Mein TEIL“. Hier feuerte Till Lindemann mit einem Flammenwerfer und einer Feuerkanone auf seinen Bandkollegen Christian „Flake“ Lorenz, der bei jedem Schuss in einer riesigen Fass-Konstruktion in Deckung ging.

Was für ein Timing!

Völlig überraschend dann der Beginn des Titels „Deutschland“.

In einem Elektro Mix in DJ Manier ,von Richard Kruspe, in schwindelerregender Höhe am Mischpult, präsentiert, tanzten die anderen Band Mitglieder als überdimensionale LED-Strichmännchen auf der Bühne. Sehr elektronisch erinnerte der Sound und die Präsentation an Kraftwerk. Sensationell!

…und danach? „Deutschland“ in der normalen Version, aber was ist an so einem Abend schon normal. Härter, Schneller, Größer wurde der Song zu einem der vielen Höhepunkte des Abends.

 

 

Wie sollte das noch gesteigert werden?

Doch, es ging! Der Song „Sonne“ brannte sich mit einer unvergesslichen Licht und Feuershow dauerhaft in Herz und Seele. Infernalische Feuersäulen erhellten die Arena, es wurde heiß, hell und unvergleichlich. Auch durch den perfekten Einsatz des Publikums.

 

Engel“ dagegen wurde durch die Mithilfe der rund 40.000 (!) Besucher und Ihrer Handylichter zu einem Flammenmeer der emotionalen Art. Am Piano auf der kleinen Bühne der Vorband sanft vertont, sangen Till Lindemann und das Publikum aus „einer Kehle“ so gefühlvoll in einem gewaltigen Chor so berührend, das trotz der wahnsinnig hohen Temperaturen, Gänsehaut entstand.

Die Fangesänge dauerten nach dem Song so lange an, bis die Band in drei Gummibooten von der Audience zurück zur Hauptbühne getragen wurden. Ein unvergesslicher Moment.

Aber damit war der Abend der Superlativen noch lange nicht zu Ende:

Sagenhafte 22 (!) Songs inkl. zweier Zugabe-Blocks verlangten der Band und den Zuschauern wirklich körperlich alles ab.

Ein absolutes „High Light“ war der Titel „Rammstein“. Mit einem Flammenwerfer-Rucksack stand der charismatische Sänger auf der Bühne, und bei jedem Refrain „spie“ der Rucksack fächerartig Feuerstrahlen meterlang über den Kopf des Sängers hinweg. Wie…Flügel aus Feuer……

Was für eine Inszenierung.

Mit dem Titel „Adieu“ verabschiedeten sich dann auch die sechs Ausnahmekünstler und ließen sich zum Abschluss noch in einer Art Aufzug in die Kulissen ganz nach oben fahren, um sich zu verabschieden und gebührend feiern zu lassen.

Und da gehören die Musiker von RAMMSTEIN auch ohne Frage hin – Ganz nach oben in den Olymp der gigantischen Ausmaße und an die Spitze der Superlativen!

 

*kleine Anmerkung der Autorin

Den Aufzug für Gehandicapte nach dem Konzert außer Betrieb zu setzen, wirft kein gutes Licht auf den Betreiber der Arena!

 

Die Setlist vom Konzert in Düsseldorf

  • 1. Armee der Tristen
  • 2. Zick Zack
  • 3. Links 2 3 4
  • 4. Sehnsucht
  • 5. Zeig dich
  • 6. Mein Herz brennt
  • 7. Puppe
  • 8. Heirate mich
  • 9. Zeit
  • 10. Deutschland
  • 11. Radio
  • 12. Mein Teil
  • 13. Du hast
  • 14. Sonne

1. Zugabe:

  • 1. Engel
  • 2. Ausländer
  • 3. Du riechst so gut
  • 4. Pussy

2. Zugabe:

  • 1. Rammstein
  • 2. Ich will
  • 3. Adieu

 

(6) Rammstein | Facebook

Fotos Copyright by Indrya

Geschrieben von: Grendel

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