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KONZERT REVIEWS

End Of Year Special – THE RROYCE live

today30. Dezember 2024 97 2 4

Hintergrund
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Was macht man an einem Freitagabend, den 20. Dezember in Dortmund? Richtig! Man geht ins Junkyard um das „End Of Year Special“ von RROYCE live zu erleben. So zumindest der Plan. Jedoch zierte tatsächlich ein Bild der Original-Band das Ticket mit der Überschrift THE RROYCE. Würde also stattdessen eine unbekannte Coverband auftreten? Bis zur letzten Sekunde blieb die Frage unbeantwortet.

Wartezeit

Als sich das Tor des alternativen Kulturzentrums ‚Junkyard‘ öffnete, waren wir einen Schritt näher an des Rätsels Lösung. Die Location betretend, stellten die Fans zur Beruhigung fest, dass sich über der Bühne ein RROYCE-Banner befand. Aber damit hatte sich das Thema noch lange nicht erledigt.

Mit der Zeit versammelten sich immer mehr Fans vor der Bühne. Die Wartezeit wurde genutzt, um “THE“ Aufkleber unter den Wartenden zu verteilen. Diese klebten sich die Fans auf ihre Shirts. Im Hintergrund wurde die Zeit mit einer Playlist versüßt. „Don’t You Want Me“ von THE HUMAN LEAGUE läutete den anschließenden Beginn des Konzerts ein. Fans, die im Jahr 2022 RROYCE als Support von ALPHAVILLE in Oelde erleben durften, waren sich der Besonderheit dieses Songs direkt bewusst, sangen lautstark mit und feierten diesen gebührend.

RROYCE

Fans als Echo

Dann erlosch das Licht und Keyboarder Kay sowie Gitarrist AL betraten unter Jubel die Bühne. Die beiden Musiker stellten sich auf ihre vorgesehenen Plätze und froren erstmal wieder ein. Ein verheißungsvolles Intro startete. Unterstützt wurde dies gekonnt durch flackerndes Bühnenlicht, erzeugt von weißen Lichtstäben, im Hintergrund, welches die Spannung noch mehr ansteigen ließ. Im Saal war es mucksmäuschenstill. Die beiden Musiker tauten wieder auf und die ersten Töne des traditionellen Openers „Principle Of Grace“ fegten kraftvoll durch den Saal. Sänger Casi betrat unter tosendem Applaus die Bühne und startete seinen Gesangspart. Es herrschte direkt eine Energie vor und auf der Bühne, die zu fast keinem Zeitpunkt, mit einer kleinen Ausnahme, gedrosselt wurde. Auch die Pyro-Effekte kamen prompt zum Einsatz.

Anschließend wurde „Parallel Worlds“ performt, bei dem die Fans als Echo fungierten. Die Worte „For Me“ und „Mind“ wurden wiederholend gen Bühne gesungen. Auch durfte die übliche Hand-Choreografie der Fans nicht fehlen.

Mit den Worten „Schön, dass ihr da seid! Wollt ihr eine Party mit uns feiern?“ begrüßte Casi die Anwesenden und kündigte „One, Two, Three, Four“ an. Bei diesem Song konnte das Publikum seine Zählkünste auf Englisch unter Beweis stellen.

Freuen konnte die Autorin sich über das selten gespielte „Learn To Hate Me“, welches einer ihrer persönlichen Lieblingssongs ist. Absolut passend für diesen Abend waren die Textzeilen „…genieße den Moment… wie fühlt es sich an, wieder auf die Beine zu kommen“.  So stand der Abend doch leider im Vorfeld auf der Kippe, da ein Bandmitglied aufgrund eines medizinischen Notfalls zur Abklärung der Befindlichkeit behandelt werden musste. Was zum Glück glimpflich endete.

Perfekt abgestimmtes Licht

An dieser Stelle sollten wir die Lichteffekte nicht unerwähnt lassen. Das Event war nicht nur etwas fürs Ohr, sondern absolut auch fürs Auge. Die Band wertschätzte die Leistung von Frank Zörner alias Crockslights mit dessen Favouriten Song „Fat Man Dancing“. Der Lichtmeister begleitet die Band bereits seit 2018 und rückte auch diesen Abend in perfekt abgestimmtes Licht. Jeder Song wurde durch die Lichtsequenzen in eine passende Atmosphäre getaucht, wodurch die Stimmung verstärkt und hervorgehoben wurde.

Mit den Worten „Ich mach jetzt mal nen Rundgang“ begab sich der Sänger anschließend in den Front-Of-Stage-Bereich. Die Fans wussten ganz genau, was folgen würde, machten sich bereit und gingen ein paar Schritte zurück. Und schon ging es auf den mittlerweile kultigen Massenspaziergang. Vorwärts… Rückwärts…, Spaßfaktor ist garantiert. Casi entdeckte dabei eine „THE RROYCE“- Jacke und hielt diese präsentierend und stolz in die Höhe.

„Wir sind THE RROYCE“ verkündete Casi, „Wenn nur RROYCE gestanden hätte, wären wir ausverkauft gewesen!“ Wobei tatsächlich zum Ausverkauf nicht viel fehlte.

Gänsehautmomente

Nach „Pyroclastic Flow“ fand eine kleine Umbaupause statt. Stühle, Hocker und weitere Mikros wurden auf die Bühne gebracht.  Eigentlich war der Abend etwas anders geplant. Auch in diesem Fall, durch Krankheit verursacht, musste kurzfristig umgestellt werden. Wer die beiden Akustik Abende des 10-jährigen Jubiläums erlebt hatte, merkte schnell, dass einer im Bunde fehlte. Beide Jubiläen ergänzte Andreas Schmitz das Sextett bisher als Drummer. Gute Besserung an dieser Stelle!

Der geplante Akustik-Teil fand nun in einer abgespeckten Variante statt. Dieses Mal mit dabei ALs Tochter Anna, die erst als Backround-Sängerin fungierte und später das Duett „You Don’t Belong Here“ mit Casi sang. Außerdem wie gewohnt, Michael Kamp an der Bratsche und Gerald Manns am Kontrabass sowie Banjo.

Insgesamt wurden an diesem Abend vier Akustik-Songs gespielt. Darunter, wie erwähnt „You Don’t Belong Here“. Das erste Mal sang Anna das Duett mit Casi 2021 in Gelsenkirchen. Seitdem hat diese ab und an einen Gastauftritt auf Live-Shows von RROYCE, mit Gänsehautgarantie.

Einen weiteren Erpelhaut Moment hielt wieder einmal der Song „Pause For Thoughts“ bereit, der schon beim 10-Jährigen in der Akustik-Version beeindruckte. „Dankeschön!“, schallte es aus dem Publikum. „Sehr gerne“ antwortete Casi.

Ein noch nie gehörter Song

Es folgte eine erneute Umbaupause und es ging gewohnt elektrisch und mit voller Wucht mit „Rebuilt.Reborn.“ weiter.

Zu „I Look Nicer With You“ verleitete AL, zum Leidwesen des Frontmannes, das Publikum zum Händeschwingen. Casi ließ das Ende des Songs immer und immer wieder das Publikum singen und lobte dieses als „Feierbiester!“

Mit „Push It To The Edge“ fand sich ein überraschender, noch nie gehörter Song auf der Setlist und macht neugierig auf Folgendes. Es ist ein düsterer tanzbarer Song. Ganz anders als gewohnt, aber klingt trotzdem nach RROYCE. Die Schreiberin würde sagen, es ist eine Mischung aus vorherigen Alben und dem aktuellen ‚RROARR‘. Eine großartige Weiterentwicklung der Band.

Partystimmung

Während „Running With The Sheep“, fand etwas rein Spontanes statt und hoch und heilig versprochen, es war wirklich ungeplant. Fans, die sich von der Partystimmung leiten ließen, reihten sich hintereinander und bahnten sich einen Weg mit ihrer Polonaise durch das Publikum. Dies steckte auch Casi und AL an, die eine Zweier Polonaise auf der Bühne mimten.

Natürlich durfte auch nicht das traditionelle Schlusslicht „I Like It, When You Lie“ fehlen. Energetisch und mitgrölend fand das Konzert ein Ende. Es war ein Wunder, wenn noch jemand seine Stimme hatte. Oder wie Casi sagte: „Die nächsten drei Tage kann ich nicht mehr sprechen.“ Ich denke viele Fans ereilte dieses Schicksal ebenso. Verabschiedet wurden die drei Musiker, durch einen Riesen-Applaus und den Fangesängen: „RROYCE ist die beste Band der Welt!“

Die Aftershow-Party fand live und in Farbe mit DJ Oren Amram statt, der extra aus Israel angereist war.

Die Musiker begaben sich nach ihrem Auftritt zum Merch Stand, wo die Fans mit ihnen in Kontakt treten oder auch Fotos machen konnten. Fanartikel durfte man käuflich erwerben und mit nach Hause nehmen, oder sich auch einfach nur mit den wundervollen Merchfeen Thomas und Peter connecten, die mittlerweile sogar einen eigenen Fanclub haben.

Zum Schluss

Was soll man zum Schluss noch sagen? RROYCE ist eine Band, die unglaublich viel Freude bringt. Wer RROYCE noch nicht kennt oder noch nie einen Live-Auftritt erlebt hat, der hat etwas verpasst. Sei es Casi, der mit charmantem Humor durch den Abend führte, die Fannähe, die RROYCE immer wieder mitbringt oder auch die Interaktionen, die zwischen den Bandmitgliedern stattfinden. RROYCE ist eine liebenswerte Band, der man anmerkt, dass sie liebt, was sie tut. Das Rätsel um RROYCE und THE RROYCE hat sich nicht gelöst. Aber wahrscheinlich ist die Lösung auch ganz einfach: RROYCE ist bisher einzigartig und wird es auch immer bleiben.

Setlist:

  1. Principle Of Grace
  2. Parallel Worlds
  3. Paranoiac SL
  4. Whipping Boy
  5. One, Two, Three, Four
  6. Full Speed, Half Sight
  7. Someone Elses Life
  8. I Felt Alive
  9. Too Little
  10. Learn To Hate Me
  11. Another
  12. Fat Man Dancing
  13. Run Run Run
  14. Pyroclastic Flow
  15. It Smells Like War (Akustik)
  16. Sky Is The Limit (Akustik)
  17. You Don‘t Belong Here (Akustik)
  18. Pause For Thought (Akustik)
  19. Rebuilt.Reborn
  20. Anwers & Questions
  21. Something Natural
  22. I Look Nicer With You
  23. Social Media Fake Friend
  24. Push It To The Edge
  25. Running With The Sheep
  26. My Dearest Enemy
  27. Who Needs
  28. I Like It, When You Lie

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Geschrieben von: Lucy-Sophie Heffner

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