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Keine Müdigkeit vorschützen, wir gehen heute direkt in die Vollen:
Wie hier bereits kurz angekündigt, haben DISTRICT 13 ein neues Album namens ‚Pandora’s Hope‚ am Start. Und die Band hat die ganz kurze Leitung in die Redaktion, da Komponist und Produzent PER-ANDERS KURENBACH bei uns Host einer Sendung über Newcomer und Perlen der Szene ist. Diese könnt ihr übrigens regelmäßig bei uns verfolgen, haltet unsere Facebook- Ankündigungen im Blick.
Bringt das dem Kollegen Vorteile? Klar, wir bekommen die MP3 nebst Infosheets direkt auf den Schreibtisch geschüttet, was der Band den Umweg über den Mailordner erspart, in den leider täglich so viel nutzloses Zeug gespült wird, das gute und wichtige Dinge da schon mal untergehen.
Bevor Missverständnisse aufkommen: Was uns Künstler und auch Labels schicken, ist natürlich nicht nutzlos, sondern unsere Grundlage als Radio und Onlinemagazin. Leider verschicken aber eben auch viele Promo- Agenturen komisches Zeug mit dem Hinweis „wurde heute veröffentlicht, wollt ihr nicht mal eben sofort ganz groß was dazu machen?“ Nein, wollen und können wir nicht. Und dazu natürlich massenhaft Spam, kennt ihr alle selbst, gell?
Aber wir wollten hier jetzt keinen Rant über die Tücken unserer Arbeit los lassen, sondern mit euch oben erwähntes Werk betrachten.
Vor dem hier zu besprechenden Album ‚Pandora’s Hope‚ stellen wir euch natürlich erst einmal die Band dahinter vor.
So mancher von euch dürfte das Projekt längst kennen.
Anhand seiner Veröffentlichungen können wir das Duo bis ins Jahr 2016 nach Christi Geburt zurückverfolgen.
Ursprünglich gegründet und betrieben von ALEXANDER ERBACHER und MICHAEL VOLKMER, seit etwa 4 Jahren stehen nun offiziell ALEXANDER ERBACHER und PER-ANDERS KURENBACH in den Credits.
Dabei übernimmt der ALEX das Schreiben und Singen der Lyrics, während Komposition und die Gesamtproduktion den Händen von PER-ANDERS entspringen. Dabei ist Letzterer auch kein Unbekannter, hatte er diese und andere Rollen doch auch schon bei Acts wie PSYCHE, SHARON NEXT, LIFE ON MARS und THE ETERNAL AFFLICT intus.
Auch ALEX hat sich in anderen Projekten ausgetobt, darunter die AU REVOIR BELLIES und OBSCURE.
Nun also möchten die Beiden die Marke DISTRICT 13 etablieren und intensivieren ihre Aktivitäten.
Nach den beim Label KL- DARK Records erschienenen Alben ‚See You Again‚, ‚As The Blue Sky Faded To Black‚, ‚Life In Chains‚ und ‚Mind Over Matter‚, erscheinen seit 2023 alle Releases bei INFACTED Recordings. Mindestens ein Vorteil dieser Konstellation: Für das Artwork konnte man ALEXANDER FRÖBEL aka PIXELBREED gewinnen.
Der Autor dieser Zeilen schweift gerade gedanklich ab und fragt sich, ob man nicht auch den Bandnamen anpassen könnte? Frei nach ABBA, bei denen die Anfangsbuchstaben der Vornamen ihre Verwendung fanden, könnte man doch hier die Anfangsbuchstaben der Homebases nutzen. BASD klänge doch ganz gut, oder? Und es wären die Orte Aschaffenburg (A. ERBACHER), Bochum (P.-A. KURENBACH), Dortmund (PIXELBREED) und Stockstadt (INFACTED) gut untergebracht.
Okay, seltsamer Humor zeichnet die hier schreibende Person aus – war allerdings auch eine Grundvoraussetzung für die Aufnahme ins Team von RADDIO SCHWARZE WELLE. Denkt mal darüber nach (hier könnte jetzt ein ☝️– Emoji stehen).
Egal, zurück zum Thema, real Gothics lachen eh nicht! 😉
‚Pandora’s Hope‚ enthält 13 Songs, die man wenig überraschend dem Genre SynthPop zuordnen kann und die alle über die letzten drei Jahre entstanden sind. Zur Namensgebung zitieren wir den Promo- Text:
Pandora öffnete die Büchse, die Zeus ihr gab. Daraufhin entwichen aus ihr alle Laster und Untugenden. Von diesem Zeitpunkt an eroberte das Schlechte die Welt.
Somit ist Pandora also Schuld an Preisen von über 12 Euro für einen Liter schales Bier auf Szene- Festivals, Ballermann- & After Snow- Partyschlager, sowie diversen populistischen Kriegstreibern. Na danke auch!
Doch offenbar steckt da noch viel mehr, worauf uns DISTRICT 13 aufmerksam machen wollen.
Inhaltlich wollen wir das gar nicht so sehr sezieren, ihr sollt euch schon selbst damit beschäftigen! Aber natürlich sprechen wir einiges gleich an.
Eröffnet wird ‚Pandora’s Hope‚ mit „Key To My Heart (Version 2024)“. Wie die namentliche Ergänzung bereits aufzeigt, gab es diesen Song schon einmal. 2022 wurde er als digitale Single veröffentlicht, bekam aber für das vorliegende Album ein anständiges Make Over.
Er trägt einige 80er Vibes in sich, sowie eine herrlich aktive Bassline, hält sich mit viel Piano und ruhigem Tempo jedoch durchaus im klassischen Pop auf.
„For This Moment“ wiederum bringt eine deutliche Temposteigerung und zeigt, dass sich hier keine Lethargie breit machen wird. Es ist ein gutes und modernes Stück, welches sich eine besondere Melancholie bewahrt, dabei aber doch auch irgendwie hoffnungsvoll aufblickt. Anspieltipp!
Mit „What You’ve Done To Me“ ist hervorragender Pop Noir mit jeder jeder Menge Details, die euch begeistern und fesseln werden. Wunderbares Stück, welches den Hörer auf eine berührende Reise mitnimmt.
Richtige High Energy- Melancholie bietet dagegen „Turn Back Time“! Einfach Augen schließen und mit Tränen in Selbigen wild in Kreisen drehend durch die Wohnung tanzen. Aber, wisst ihr was, überzeugt euch doch einfach selbst. Hier hatten wir das Video des Originals bereits verlinkt, dafür hier ’nen tollen Remix:
Und das Duo bleibt sich treu, ‚Pandora’s Hope‚ folgt einem ständigen Auf und Ab. Somit wird „I Don’t Love You Anymore“ wieder etwas langsamer, allerdings keineswegs ruhiger. Resignation, Enttäuschung, Wut – all das bricht sich hier Bahn. Und zwar sowohl textlich, als auch musikalisch.
„Hope“ ist so ein musikalisch selbsterklärendes Stück. Schon die ersten Töne verkünden Freude, Energie, Aufbruch. Dazu ein treibender Breakbeat und einige Soundeffekte, ergänzt durch kraftvolle Vocals. Eine weitere Nummer, die viel Spaß bereitet – Anspieltipp!
Gezügelter, dazu sehr sphärisch: „Call Me In The Night“ empfängt uns mit breiten Synthflächen, einer massiven Pop Noir Attitüde und etwas Italo Pop- Einschlag. Hätte so tatsächlich in einer klassischen Diskothek der Achtziger in der Engtanzrunde laufen können. Das ist gar nicht despektierlich gemeint, denn altbacken klingt das tatsächlich so gar nicht. Es zitiert aber eben sehr gekonnt dieses alte Muster, was älteren Menschen (wie dem Erschaffer dieser Zeilen; Anm. der Redaktion) solch Assoziationen durchaus ermöglicht.
Wir sind wieder beim Thema Hoffnung, diesmal verpackt in ein emphatisch- melancholisches Gewandt. „It Can’t Rain Forever“ klingt so gelesen erst einmal nach einem vertonten Kalenderspruch. Steh auf, wenn du am Boden liegst, nur dann geht es weiter – eine gesungene Binsenweisheit, die durchaus aber eben Sinn hat, wenn sie den Hörer erreichen kann. Wir behaupten, dass dies hier durchaus gelingen dürfte.
„I’m On My Way“ wiederum geht kraftvoll nach vorn. Auffällig auch hier: Es werden klassische 80s- Tonalien vermieden und doch lassen Komposition und Arrangement eine Verortung im Gestern zu. Wirklich klasse gelungen, Chapeau!
Song Nummer zehn, „Autumn Leaves (Version 2024)“, dürftet ihr bereits kennen.
Bereits 2022 recht erfolgreich in diversen Charts. Natürlich wurde es für die Veröffentlichung auf ‚Pandora’s Hope‘ noch einmal sanft bearbeitet. Auch hier bieten wir euch für die Kurzansicht einen klasse Remix des Labelkollegen ROTOSKOP:
Bei „December’s Cold“ wird es dann zutiefst melancholisch. Dunkler wird es auf diesem Album dann auch nicht mehr. Allerdings durchaus noch gefühlvoller und trauriger, dazu gleich mehr.
Erst einmal bekommen wir mit „Playing The Game“ eine ernüchternde Sicht auf die Dinge. Das geschieht natürlich auch durchaus ergreifend, bewahrt sich aber eine gewisse Standhaftigkeit und Distanz.
Ganz anders bei „I’ll Keep Your Memory Alive (Song For Shiela)“. Dabei handelt es sich um eine zutiefst traurige und ergreifende Ballade, herrlich reduziert und mit reichlich Piano vorgetragen.
Immer etwas schade, wenn der Hörer auf solch einem Gefühlslevel in die Stille entlassen wird, aber dennoch eben auch ein würdiger Abschluss dieser an unterschiedlichen Emotionen reichen Veröffentlichung.
Wir bekommen hier mit ‚Pandora’s Hope‚ wunderbaren Synthesizer- Sub- Pop in bester Qualität serviert.
Dreizehn Stationen menschlicher Emotionen, verpackt in mal ruhige und mal wildere Gewänder.
Allen gleich ist die detaillierte und gefühlvolle Umsetzung. Somit klingt das Album abwechslungsreich und rund, ohne sich in Seichtigkeit aufzulösen. Ein empfehlenswertes Qualitätsprodukt dieses Genres.
Act: DISTRICT 13
Release: Pandora’s Hope
Release Date: 31.05.2024
Label: Infacted Recordings
Medien: digitaler Download, CD, Stream
Quellen: Bandcamp und Co, gut aufgestellter Medienhandel, Spotify
Get & stay in Tatsch mit DISTRICT 13 per Web, Facebook, Bandcamp (alte Band Site, Label Site) und Youtube.
Unseren Stream und viele weitere redaktionelle Inhalte bekommt ihr auf unserer Website. Natürlich findet ihr interessante Artikel und mehr auch auf unserer Facebook Präsenz.
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Geschrieben von: Dany Wedel
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